Sauna-Index Skala von 1 bis 10: Sieben
Italien! Dolce Vita und eine ausgeprägte Genusskultur! Aber gilt das auch für die Sauna? Durchaus! Und mit der römischen Tradition der Badehäuser blickt man auf eine der ältesten und antiken Badehaus-Kulturen zurück. Allerdings ist Italien in Puncto Saunieren nicht gleich Italien. Wie in vielen anderen Dingen, findet man ein Nord-Süd Gefälle vor. Je nördlicher sich der geneigte Saunagänger am „Stiefel“ befindet, umso eher ähnelt die italienische Sauna-Kultur heute dem Wellness-Versprechen mitteleuropäischer Thermen. Im Süden geht es römischer zu. Die Saunen dort tendieren hier eher in die Richtung Spa/Beautysalon mit Dampfbad. Natürlich beeinflussen sich die unterschiedlichen Gewohnheiten.

Verfügbarkeit und Sauna Wellness-Wohlfühlfaktor:
Als Wohlfühlland ist auch der Wohlfühlfaktor in den italienischen Saunen normalerweise sehr hoch. Man kultiviert nicht nur das Saunieren sondern auch das Entspannen danach als Teil der Zeremonie. Ruheräume sind oft – wie auch die Anlage insgesamt – architektonisch anspruchsvoll gestaltet und bieten einen schönen Ausblick auf die besonderen italienischen Landschaften. In gut ausgestatteten öffentlichen Saunaanlagen ist normalerweise auch ein Taucbecken Teil der Saunalandschaft
Bevorzugte Art der Sauna – Textilfrei vs. Textilsauna:
Norditalienerinnen und Norditaliener gehen lieber in die Finnische Sauna, im Süden des Landes geht man lieber ins Dampfbad. Auf diese Formel kann man die bevorzugte Art der Sauna im italienischen Nord-Süd Vergleich herunter brechen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. In einem ist man sich allerdings einig: Sauniert wird gemeinsam und das immer in Textil. Eine Ausnahme bildet die – auch saunatechnisch – autonome Provinz Südtirol. Dort orientiert man sich an den nördlichen Nachbarn anlehnt und ohne störende Badebekleidung saunieren kann.
Meine persönliche Sauna-Erfahrung in Italien
Meine Sauna-Erfahrung in Italien war mondän und teuer. Anfang Juli 2025 verbrachten wir ein langes Wochenende am Gardasee – in einer schönen Ferienwohnung nahe Lazise bei Verona. Nachdem wir am letzten Tag genug gebadet und gegessen hatten, ging es in die Therme Aqualand Verona – laut eigener Aussage Italiens größter Wasser-Themenpark.

Der Besuch erinnerte mich – nicht nur wegen des stolzen Preis von fast 60€ für drei Stunden – ein wenig an die „Therme Erding“. Auch nahe Verona kombiniert man einen großen Badebereich mit einem ambitionierten „Sauna-Tempel“. Es finden sich verschiedene Themensaunen, die nach dem Vorbild dieser Webseite landestypisch gestaltet sind. Okay, vielleicht auch nicht, auf jeden Fall ist die keltische Sauna mit Birkensudbecken sehr gelungen. Nach dem Saunagang kann man sich im „Wikingerfass“ genannten Tauchbecken ab. Außerdem gibt es noch ein großzügiges Thermalbecken im Saunabereich, das über eine Poolbar verfügt, welche den „Paulander-Biergarten“ im Schwimmbadbereich ergänzt.

Als Highlight empfand ich die große Ruheterasse im ersten Stock über dem Saunabereich mit grandiosem Blick Richtung der Ausläufer der Alpen. Insgesamt ein gelungener Abschluss unseres Gardasee-Trips, wo wir bei bestem Wetter noch einmal so richtig „durchentspannen“ konnten, bevor es wieder über den Brenner ging, wo das Wetter eine 180 Grad Kehrtwende machte.

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